Ein Abend im „Come“ in Barcelona – Kulinarisches Theater in mediterraner Eleganz
Ein Abend im „Come“ in Barcelona – Kulinarisches Theater in mediterraner Eleganz
Barcelona, die pulsierende Metropole Kataloniens, bietet kulinarisch ein Kaleidoskop aus Tapas-Traditionen, moderner Avantgarde-Küche und internationalen Einflüssen. Doch selten vereinen sich alle Elemente der Gastronomie so stimmig wie im „Come“. Dieses stilvolle Restaurant nahe dem Passeig de Gràcia ist mehr als ein Ort zum Essen – es ist ein Gesamterlebnis aus Design, Atmosphäre und geschmacklicher Präzision.
Architektur trifft Atmosphäre
Schon beim Betreten des „Come“ wird deutlich: Hier geht es nicht um Massenabfertigung oder Touristenmenüs. Das Interieur ist eine subtile Fusion aus modernem Minimalismus und mediterraner Opulenz. Warmes Holz, kühle Steinakzente und indirektes Licht schaffen eine einladende und dennoch elegante Atmosphäre. Die offene Küche erlaubt den Gästen einen Blick auf die konzentrierte Arbeit der Küchenbrigade, was den intimen Charakter des Abends zusätzlich unterstreicht.
Ein zentrales Gestaltungselement ist der lange, zentrale Marmortresen – halb Bar, halb Bühne –, an dem sich das Leben des Restaurants abspielt. Die Raumaufteilung fördert Kommunikation, ohne die Privatsphäre zu vernachlässigen. Besonders abends, wenn das Licht gedimmt wird und die ersten Gläser Cava die Tische erreichen, entfaltet das „Come“ seinen vollen Charme.
Das Konzept: Mediterrane Küche mit lateinamerikanischer Tiefe
Die Speisekarte ist ein klares Statement: mediterrane Zutaten, katalanische Wurzeln und ein lateinamerikanischer Twist. Chefkoch David Romero, der zuvor in renommierten Küchen in Mexiko-Stadt und Valencia gearbeitet hat, versteht es, Tradition zu dekonstruieren und neu zu interpretieren. Dabei vermeidet er bewusst den Fehler vieler Fusionsküchen: die Überfrachtung.
Ein typisches Menü beginnt mit kleinen Gerichten zum Teilen. Die hausgemachten Tacos mit Pulpo a la Gallega, die mit Aioli-Schaum serviert werden, sind ein erstes Highlight. Die Textur des Oktopus ist perfekt getroffen – zart, aber mit Biss, begleitet von einer rauchigen Note, die an traditionelle Holzkohlegrills erinnert.
Ebenso überzeugend: das Ceviche vom Wolfsbarsch mit Yuzu, Granatapfel und roten Zwiebeln. Hier gelingt die Balance zwischen Säure, Süße und Umami mit bemerkenswerter Leichtigkeit. Die Frische der Zutaten ist dabei nicht nur schmeckbar, sondern auch sichtbar – jedes Gericht wird mit chirurgischer Präzision angerichtet.
Die Hauptgänge: Kompositionen mit Charakter
In der Auswahl der Hauptgänge zeigt sich die kulinarische Handschrift besonders deutlich. Der gegrillte iberische Schweinebauch mit Mole negro und fermentierter Ananas ist eine mutige Kombination, die dennoch harmonisch wirkt. Die Tiefe der Mole – über Stunden aus über 30 Zutaten reduziert – trifft auf die fruchtige Säure der Ananas, die durch Fermentation zusätzliche Geschmacksebenen eröffnet.
Für Vegetarier bietet das „Come“ keinen bloßen Kompromiss, sondern eigenständige Höhepunkte: Das gegrillte Auberginen-Carpaccio mit Tahini, Granola und Zitrusöl ist ein Paradebeispiel für pflanzliche Raffinesse. Das Spiel aus Texturen – weich, knusprig, cremig – ergibt ein Gericht mit Tiefe und Charakter.
Getränkeauswahl: Kuratiert statt katalogisiert
Die Weinkarte des „Come“ ist kein 30-seitiger Wälzer, sondern eine kuratierte Auswahl mit Fokus auf biodynamische und natürliche Weine aus Spanien, Frankreich und Südamerika. Besonders empfehlenswert ist der Cava „Recaredo Terrers“, der mit seiner feinen Perlage und komplexen Struktur sowohl als Aperitif als auch als Essensbegleiter brilliert.
Die Cocktailkarte steht dem in nichts nach. Signature-Drinks wie der „Come Mule“ – eine Fusion aus Mezcal, Limette, Ingwer und hausgemachtem Chili-Sirup – bieten ein spannendes Gegengewicht zur Speisenauswahl und zeigen, dass auch in der Barkultur kein Kompromiss gemacht wird.
Der Service: Präzise und persönlich
So beeindruckend wie Küche und Ambiente ist auch der Service. Unaufdringlich, aber aufmerksam. Fachkundig, aber nie belehrend. Jede Weinempfehlung basiert auf ehrlicher Begeisterung, nicht auf Verkaufsdruck. Die Erklärungen zu den Gerichten sind kenntnisreich, aber charmant vermittelt.
Besonders hervorzuheben ist die Professionalität des Personals im Umgang mit individuellen Vorlieben oder Unverträglichkeiten. Sonderwünsche werden nicht nur akzeptiert, sondern kreativ umgesetzt – ein seltener Luxus in der Spitzengastronomie Barcelonas.
Ein Erlebnis für alle Sinne
Das „Come“ versteht sich nicht als bloßes Restaurant, sondern als sensorisches Erlebnis. Die akustische Gestaltung – dezente Hintergrundmusik ohne störende Lautstärke – unterstützt die Kommunikation. Die Beleuchtung hebt die Gerichte visuell hervor, ohne zu blenden. Die Auswahl an Geschirr und Besteck folgt dem Prinzip: Form folgt Funktion – und Ästhetik.
Ein besonderer Höhepunkt ist das Dessertangebot. Das „Maíz Dulce“ – ein Maisparfait mit Karamell, Popcorn und Passionsfrucht-Gel – vereint Textur, Geschmack und Überraschung in einem letzten kulinarischen Paukenschlag. Das Dessert rundet das Menü nicht nur ab, sondern verleiht dem Abend ein erinnerungswürdiges Finale.
Fazit: Barcelona hat ein neues Must-Visit
Das „Come“ ist keine einfache Adresse für ein Abendessen – es ist eine Destination für Gourmets, Designliebhaber und all jene, die Barcelona jenseits touristischer Klischees erleben möchten. In einer Stadt, die kulinarisch so viel bietet, setzt dieses Restaurant neue Maßstäbe in Sachen Geschmack, Gastlichkeit und Gesamterlebnis.
Ein Abend im „Come“ bleibt nicht nur im Gedächtnis – er prägt den kulinarischen Horizont nachhaltig.
Meta-Beschreibung:
Ein Abend im "Come" in Barcelona: Entdecke ein außergewöhnliches Restaurant-Erlebnis mit mediterran-lateinamerikanischer Fusionsküche, stilvollem Ambiente und exzellentem Service. Ein kulinarisches Highlight für Feinschmecker.
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